Die hygienisch-bakteriologische Gewässeruntersuchung ist nicht nur für Trinkwasser, sondern vor allem wegen des Badens auch für Oberflächengewässer wichtig. Die Gesundheitsämter überprüfen regelmäßig die hygienische Qualität unserer Flüsse und Seen, wenn sie als Badegewässer genutzt werden. Neben der Zahl der gesamtkoliformen Bakterien wird dabei in erster Linie die Zahl der fäkalkoliformen bestimmt. Diese Bakterien kommen ausschließlich im Darm von Menschen und anderen Warmblütern vor. Die Zahl der fäkalkoliformen Bakterien gibt somit das Ausmaß der fäkalen Verunreinigung eines Gewässers wieder. Eine solche Verunreinigung tritt z. B. immer dort auf, wo Abwasser eingeleitet wird. Auch wenn das Abwasser vollbiologisch in Kläranlagen gereinigt wird, ist es hygienisch noch nicht einwandfrei.

Im Gegensatz zu den fäkalkoliformen Bakterien sind andere koliforme Bakterien in der Natur weit verbreitet. Ihr Vorkommen ist deshalb nicht unbedingt ein Hinweis auf eine Belastung durch Abwasser. Die Glonn ist durch die zahlreichen Einleitungen von Kläranlagen bakteriologisch stark belastet, durch das Gesundheitsamt wurde daher ein Badeverbot ausgesprochen. Da nach sehr kurzen Fließstrecken immer wieder neue Einleitungen erfolgen, genügen die Selbstreinigungskräfte des Flusses nicht, um die bestehende Belastung abzubauen.